Mittwoch, 19. Dezember 2018

Garten im Dezember


Der Dezember ist eine gute Zeit für den Garten. Wirklich, das ist jetzt sowas von unironisch, das könnte glatt von der Kanzlerin stammen. Kurz vor Weihnachten blühen hier zum Beispiel die letzten und die ersten Blumen: eine späte Rose vor der Südwand der alten Ölmühle, blaue, gelbe, rosafarbene und weiße kleine Dinger in der Garrigues, eine violette Iris, die vielleicht gedopt ist, sonst kann ich mir auch nicht erklären, warum die jetzt schon aus der Erde linst.



Im Dezember regnet es regelmäßig. Nun ja, dieses Jahr schüttet es, als liegt der Midi an der Elbe, aber selbst in normalen Jahren kommt ordentlich was runter, was sonst anderswo im Kalender hier eher selten ist. Ich habe schon ein Jahr erlebt, in dem es zwischen April und Oktober nicht ein einziges Mal geregnet hat, nichts, nada, nicht mal ein Hitzegewitter. Nur zwischen November und Januar kannst du einigermaßen sicher sein, dass deine neu gesetzten Pflanzen regelmäßig vom großen Regenmacher gewässert werden und nicht aus dem Gartenschlauch berieselt werden müssen.
Nachts friert es oft, aber nicht immer, minus zwei, drei Grad, als Autofahrer musst du deine Scheiben morgens freikratzen, aber so richtig mörderisch kalt wird es eben nicht.



Zudem fällt nur selten Schnee und wenn, dann fällt der morgens und ist nachmittags schon wieder getaut. Schweinekalt wird's nur, wenn der Mistral bläst: hundert Sachen, Nordwind, mit freundlichen Grüßen vom Gipfel des Montblanc, da freut man sich über seine Funktionskleidung vom Outdoorladen. Aber, hey, leichter Frost und böser Mistral – das ist die Kombi gegen Schädlinge, sehr öko und sehr wirksam!
Sonst ist es nämlich in der Provence – zumindest im meernahen Süden, wo wir hausen – so mild, dass immer noch Tausendfüßler, Käfer, Spinnen und was-weiß-ich-was herumbrummen. Vor allem Fliegen, mon Dieu, unser Nachbar gegenüber vom Bach hat eine Ziegenherde und die ist ein Paradies für diese Scheißdinger und die schwirren dir selbst noch um den Weihnachtsbaum. Da ist so ein bisschen Frost und Mistral nicht schlecht, dann sind die Biester endlich fort.



Und dann... ah, das Licht! Was mich früher in Hamburg regelrecht zermürbt hat, das war ja nicht der Regen oder die Kälte, das war die Düsternis. Gefühlt war es zwischen Oktober und April immer grau. Und wenn es nicht grau war, dann war es neblig. Und wenn es nicht neblig war, dann war Nacht. Hier aber hält sich selbst das Schmuddelwetter einen Tag – oder maximal zwei, aber dann wird schon die Hälfte der verwöhnten Bevölkerung depressiv – und dann, voilà, scheint wieder die Sonne. Dann hast du, mitten im Dezember, blauen Himmel von acht Uhr bis siebzehn Uhr und davor und danach einen Sonnenuntergang zum gläubig werden.


Und im Windschatten, mittags, kannst du draußen essen, in Fleecepullover und mit Sonnenbrille. Mais oui. Man muss sich halt nur darauf einstellen, dass es Tage gibt, da hast du am frühen Nachmittag zwanzig Grad, und sobald die Sonne hinter den Hügeln Feierabend gemacht hat, fällt die Quecksilbersäule in bloß zwei Stunden um eben jene zwanzig Grad.
Also kann man im Winter durchaus Pflanzen in den Garten setzen. Es ist auch eine gute Zeit, um Bäume einzugraben. Dabei wird man vom würzigen Rauch diverser Feuer umwabert, denn selbstverständlich kannst du auch nur jetzt Laub und kahle Äste verbrennen, ab März wird das zu trocken und zu waldbrandgefährlich. („Kann“ man Laub und Äste verbrennen, nicht „darf“ - eigentlich müssen wir Grünabfälle nämlich auch auf der Kippe, wie es so schön heißt, „entsorgen“. Das, hey, das ist Frankreich!, das tut natürlich kein Schwein. Und neulich waren bei einem unserer Nachbarn – einem Schafhirten seit Menschengedenken, ein Landmann wie aus dem Lehrbuch – tatsächlich zwei Gendarmen, die ihm einen ordentlichen Strafzettel verpasst haben, weil er mitten auf einer Weide ein nicht deklariertes Freudenfeuer entzündet hatte.)



Also, ich gehe nachher in den Garten, Blumenzwiebeln eingraben für's nächste Frühjahr. Und dann Kaminholz hacken für den nächsten frostkalten Abend. In diesem Sinne: Joyeux Noël!

Freitag, 23. November 2018

Ein Hauch von Revolution / Gelbwesten und Co.


Es weht ein Hauch von Revolution durchs herbstliche Frankreich. Erstaunlich genug, denn gemeinhin finden hier Revolutionen bei Sonnenschein statt, im wilden Mai Soixante-huit oder am 14. Juli, beim Urknall aller Umstürze. Denn wer friert schon gerne bei Regen hinter der Barrikade?



Diesmal ist es anders. Gilets jaunes nennt sich eine Graswurzelbewegung steuerunlustiger Wutbürger, bei Facebook und anderswo im Digitalen spontan entstanden als Protest bleifüßiger Durchschnittsfranzosen gegen ein paar zu viel Cents Steuererhöhungen auf Benzin und Diesel. Vielleicht 300 000 Demonstranten in den hier gesetzlich für jeden Chauffeur vorgeschriebenen gelben Warnwesten haben vergangenen Samstag Autobahnzufahrten, Kreisverkehre, Gewerbegebiete und Supermärkte blockiert. (Fragen Sie mich nicht, warum ausgerechnet ein Auchan belagert wird, wenn man sich über Macron aufregt...)
Unsere Kleine hatte, wie unpassend, an diesem 17. November Schulfest. Wir kurvten deshalb auf Feld-, Wald- und sonstigen Nebenstrecken um die gelben Westen herum nach Salon-de-Provence. Meine Frau hatte Angst, dass unser kleines Elektroautochen von den Demonstranten als rollende Provokation missverstanden werden könnte. Motto: „Wir scheißen auf die Benzinpreiserhöhung, mein Auto fährt mit EDF!“ Ist aber nix passiert. Nur am nächsten Tag mussten wir uns an der Péage-Station von Lançon beinahe stauen, denn die Hälfte aller Schranken war von nicht hundertprozentig friedfertigen Gilets Jaunes demoliert worden.
Inzwischen sickert die Bewegung so langsam aus. Nach sieben Tagen stehen aber immer noch mal hier, mal da gelbbewestete lebende Straßensperren herum. Zumeist sind es nun walrossschnautzbärtige, dauerwütende, morgens um halb sechs Bier trinkende Typen, ein Menschenschlag, den es so nur in Gallien gibt, Asterix in unsympathisch.
Bleibt's also so wie immer: Zuerst viel Getöse, dann macht es „Pfffft“ und nachher gehen alle wieder heim? Je ne sais pas. Denn da ist noch etwas anderes. Die Mischung macht's, und diese Mischung schmeckt nach Revolte.
Zum Beispiel in Marseille.



Da gibt's Straßen, da denkst du, du bist im Orient. Der Cours Belsunce etwa könnte sich auch durch Algier pflügen: Cafés auf dem Trottoir, winzige Läden mit buntester Brautmode, bisschen schmuddelige Häuser, viel Leben. Doch dreihundert Meter weiter erinnert die Rue d'Aubagne im Viertel Noailles, das liegt nur einen Steinwurf hinter dem touristenbeliebten Vieux Port, an eine ganz andere nahöstliche Stadt: an Aleppo heute.
Dort sind am 5. November an einem friedlichen Morgen kurz vor neun Uhr zwei mehrstöckige Mietshäuser aus dem späten 18. Jahrhundert, Nummern 63 und 65, einfach zusammengekracht. Acht Tote, Trümmer, ein drittes Haus musste von den Sicherheitskräften danach kontrolliert abgerissen werden, weil es über den Köpfen der Bergungsteams auch noch einzustürzen drohte.
Warum? Beide Häuser waren Copropriétés, jede Wohnung gehörte einem anderen Besitzer, geeint waren alle im festen Willen, für ihr Haus nichts, aber auch gar nichts zu tun. Die Klötze waren seit Jahrzehnten ungepflegt. Ein Teil des Dachs von Nummer 63 war eingestürzt, die Wände waren in beiden Bauwerken so verzogen, dass man manchmal die Wohnungstüren nicht mehr zuziehen konnte, Fliesen zersprangen auf dem sich wölbenden Fußboden, und von den Fassaden rieselten Putz und Steine. Jede Wohnung war eine Mietwohnung, gehaust haben darin Lebenskünstler, Immigranten, Studenten und ganz normale Arbeiter und Angestellte, die einfach eine innenstadtnahe Bleibe finden wollten und keine andere finden konnten. Einer, ein junger Techniker, hat, bevor er am 5. November zur Arbeit ging, gegen 8.30 Uhr seine Wohnung in der 65 mit dem Handy gefilmt, weil er sich später beim Vermieter beschweren wollte: Decken barsten, in der Außenwand klafften fingerbreite Risse, das ganze Haus rutschte schon. Er ging los zum Job – und zehn Minuten, nachdem er die schäbige Haustür hinter sich zugezogen hatte, fiel das Gebäude zu Trümmern. Hier sind einige seiner Aufnahmen:



Der eigentliche, zumindest der noch größere Skandal ist aber, dass die Nummer 63 schon seit gut zehn Jahren leer stand. Die war von Experten der Stadt Marseille als „unsicher“ eingestuft und zwangsgeräumt worden. Auch die Bewohner der Nummer 65 hatten die Stadtverwaltung mit Fotos und Demarchen bombardiert. Auch dort hatte, bereits 2015, ein Experte vor dem katastrophalen Zustand gewarnt. Nur: Geschehen war danach nichts. Die Nummer 63 verfiel einfach vor sich hin, ein paar Hausbesetzer hatten ihre Bleiben und Zigarettenschmuggler ihre Depots dort eingerichtet. In der 65 wurden die Mieter diesen Herbst einen Tag lang evakuiert, dann durften sie zurückkehren.
Alles sei sicher, nach ein paar Reparationen, wurde ihnen gesagt. Wahrscheinlich, das Gutachten dazu wird wohl noch lange erarbeitet werden müssen, ist die von der Stadtverwaltung eben nicht verwaltete 63 schließlich an diesem Novembermorgen zuerst kollabiert und hat die Mauer an Mauer gelehnte 65 mitgerissen.
Bürgermeister Jean-Claude Gaudin, seit einer Generation im Amt, ein katholischer Konservativer ganz alter Marseiller Schule, hat nach der Katastrophe kühl verkündet, dass er sich „keiner Schuld bewusst“ sei. Ach ja, und selbstverständlich kommt ein Rücktritt nicht in Frage: „Der Kapitän gibt das Ruder nicht aus der Hand, wenn ein Sturm aufzieht.“
Als sei ein seit Jahrzehnten von seiner eigenen Stadtverwaltung vernachlässigtes Haus ein genauso unabwendbares Naturereignis wie ein heraufziehender Sturm! Einer von Gaudins Beigeordneten war übrigens Besitzer einer Höllenwohnung aus der Nummer 65, ein anderer Beigeordneter hat ein verfallendes Drecksloch andernorts in Marseille vermietet, für schlappe 300 Euro im Monat.



Eigentlich, so ist danach herausgekommen, rotten nämlich in Marseille 40 000 Wohnungen vor sich hin. Nach dem Schock der Rue d'Aubagne sind allerhastigst mehr als 100 Häuser zwangsgeräumt, mehr als tausend Mieter zwangsevakuiert (und auf Stadtkosten in Hotels untergebracht) worden. Selbst einer Grundschule drohte zunächst die Schließung, weil das Dach der Pausenhalle partout auf die Kinder stürzen wollte – was, wie sich herausstellte, auch nicht erst seit gestern bekannt gewesen ist. Die Kinder gehen dort jetzt trotzdem weiter in den Unterricht. Das Gebäude ist nämlich sicher, haben Experten verkündet...
Mehr als zehntausend wütende, traurige, die Schnauze voll habende Marseiller haben ein paar Tage nach dem schwarzen 5. November demonstriert, sie sind zum schicken Rathaus gezogen, das auch kaum mehr als einen Steinwurf von den Trümmern entfernt steht. Ein Steinwurf, ja... so wütend waren die Menschen, dass sie „Gaudin, assassin!“ skandierten, und ganz friedlich blieb es auch da nicht. Und nebenbei hatten sie noch Glück: Während sie noch demonstrierten, krachte ein Balkon von einem verfallenden Bauwerk zwischen den Manifestanten auf die Straße. So symbolträchtig-passend, das hätte sich kein Regisseur ausdenken können, zum Glück gab es da nur drei Leichtverletzte.

Das ist es, was in Frankreich so brodelt: Die Leute zahlen immer mehr Steuern, auf Benzin und auf so ziemlich alles andere auch. Sie müssen immer mehr Gesetzen, Regeln, Vorschriften gehorchen. Aber sie bekommen nichts dafür. Keine zusätzlichen Lehrer in den verfallenden Schulen. Keine zusätzlichen Ärzte und Krankenschwestern in den überlasteten Krankenhäusern. Keine Gendarmen und Richter für die anarchischen Viertel. Und wenn im Herzen von Frankreichs zweitgrößter Stadt Häuser verfallen, bis sie ihre Bewohner erschlagen, dann interessiert das im Rathaus nebenan kein Schwein, und nach dem Desaster will's auch niemand gewesen sein.



Erinnern wir uns: Die Revolution von 1789, die, mit der alles begann, wurde vielleicht von hehren Idealen und großen Utopien befeuert. Aber ausgelöst worden ist sie, weil die Leute zu viele Steuern zahlten und so großen Hunger litten, dass sie auf dem Land krepierten wie die Tiere. Die Königin Marie-Antoinette kommentierte das seinerzeit mit dem Bonmot: „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie halt Kuchen essen.“ Ist das nicht schlagfertig und witzig? Beinahe so schlagfertig und witzig wie Gaudins „Kapitän im Sturm“.
Hören Sie das leise Knarzen? Das kommt vom Seil, mit dem schon das Fallbeil in der Guillotine hochgezogen wird.

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Wie grün ist die Provence?


Der gewöhnliche Provenzale hinterlässt in freier Wildbahn gerne Spuren – wahrscheinlich, um sein Revier zu markieren. Statt ein Hinterbein am Baum zu heben, werden an strategisch günstigen Stellen Zigarettenkippen, Flaschen, Papiertaschentücher und, vor allem, Plastikbehältnisse aller Art abgelassen. Jäger, die zur Zeit wieder auf jedes bewegliche Ziel ballern, verschönern mit ihren bunten Patronenhülsen selbstverständlich die Landschaft. (Kinder spielen gerne damit, vor allem Jungen. Manchmal verliert ein Waidmann auch mal eine scharfe Patrone...) Mountainbiker werfen die grellbunten Flaschen ihrer Dopingdrinks in sportlichem Schwung während der Schussfahrt ins Gebüsch. Picknickende Kleinfamilien hinterlassen Lichtungen in einem Zustand, wie andernorts in Europa Wiesen nach einem 50 000-Zuschauer-Open-Air-Festival aussehen. Und Bauarbeiter, oft ursprünglich osteuropäischer Abkunft, laden nach vollbrachtem Tagwerk im sanften Dämmer der untergehenden Sonne Betonschutt und Eisenschrott malerisch neben einsamen Landstraßen ab.



Es ist dabei keineswegs so, als ob es bei uns an Robin Hoods aus dem Wald und für den Wald fehlen würde: engagierte Umweltschützer kämpfen hier seit Jahren epische Schlachten für die Natur. Einer der Ihren war sogar eine Zeit lang Umweltminister, aber es ist auch kein Wunder, dass Nicolas Hulot schließlich vor kurzem aufgab, resigniert. Denn schon auf gewissermaßen nationaler Ebene genießt Ökologie nicht gerade oberste Priorität, um es mal vorsichtig zu formulieren.
Dabei wollen wir hier gar nicht jene amour fou zwischen der Grande Nation und ihren tollen Atomkraftwerken nennen, nein, das Elend fängt schon viel simpler an. Glasflaschen zum Beispiel gelten, außer für alle Arten Alkoholika, als überflüssige Aliens – vom Wasser bis zur Cola schwappt jegliches Flüssiges in Plastikflaschen. (D'accord, ein paar Bio-Säfte kriegste auch im Glas und die eckigen Tetrapacks sind ebenfalls ein Nischenprodukt.) Diese Plastikflaschen sind selbstverständlich nicht Pfand, klar. Die sollen in Öko-Containern recycelt werden, zusammen mit Blechdosen und Zeitungen. Oui, oui, bei uns kommen Plastik, Metall und Papier in dieselbe Gelbe, eine Trennung der Wertstoffe auf verschiedene Behälter wäre eine unzumutbare Einschränkung bürgerlicher Freiheiten.
Bon, alors: Diese verdammten Plastikflaschen werden hier millionenfach geleert – und es wird nur jede zweite Flasche recycelt. Im nationalen Durchschnitt. Bei uns im Süden, Département Bouches-du-Rhône, da ist es, na? Nein, noch schlimmer: jede zehnte Flasche... Eine Flasche im Container, neun Flaschen in der Natur, das ist doch mal eine Quote!
Als wir in den mittleren Zweitausender Jahren unsere Ölmühle restauriert haben, wollten wir eine Solaranlage auf dem Dach installieren. Ging nicht. Hat niemand je gemacht, keiner wollte es wagen, die Handwerker haben uns angeguckt, als wären wir bescheuert. Begründung: „Ihr Dach liegt nicht richtig zur Sonne.“ In der Provence! Mon Dieu, wir haben ungefähr einer Millionen soliden, netten, fleißigen Arbeitsmännern erklärt, dass im trüben Hamburg fußballfeldgroße Kollektoren auf Einfamilienhäusern glitzern und da soll fast direkt am Mittelmeer ... vergiss es.
Merde, ich habe mir später einen faltbaren Kollektor besorgt, eigentlich für unsere Outdoor-Touren. Irgendwann habe ich den jeden Tag bei uns auf den Tisch unter die angeblich suboptimale Sonnenstrahlung gelegt, eine große Batterie drangeflanscht und mit dem tagsüber gewonnenen Strom dann wenigstens nachts unsere Handys geladen. Die Leute sehen mich immer noch an, als wäre ich, genau.



Nun haben wir uns ein Elektroauto gekauft. Trotz diverser Abwrack- und sonstiger Prämien noch immer gesichtsverzerrend teuer, aber, hey, irgendwann muss man mal damit anfangen, oder? Ein Smart Forfour, kein Exotenauto, aber wir mussten trotzdem einige Wochen auf ihn warten. Es gab in ganz Frankreich nämlich nur gerade mal fünf auf Lager, davon, klar, kein einziges Exemplar bei uns im Süden.
Es ist ja schon ein paar Leuten vor mir aufgefallen, wie wahnsinnig geil es ist, mit einem Stromer um die Kurven zu flitzen. Dieses Autoscooter-Feeling und diese Stille und diese Beschleunigung und, okay, dafür gibt es die Kollegen der Motorpresse.
Wir rasen jedenfalls damit rum, im ersten Monat tausend Kilometer, fast täglich im Einsatz, und die Leute gucken uns an, als wären wir, na ja, genau. Du fährst zum Beispiel irgendwo hin und ansonsten ganz ernsthafte und kluge Bürger erklären dir dann mit Tremolo in der Stimme, dass so ein Elektroauto überhaupt nicht fahren kann, weil es ja immer liegenbleibt. Und du antwortest: „Aber ich bin doch soeben und vor deinen Augen mit der Karre vorgefahren!“ Und sie sehen dich an, als wärst du...



Also alles hoffnungslos?
Mais non. Frankreich ist bekanntlich das Land der unbeugsamen gallischen Dörfer. Stromer und andere Ökos bilden halt so etwas wie ein gallisches Dorf. Klein, aber Caesar kann mich mal. Eigentlich flitzen hier nämlich schon eine ganze Menge winziger Zoes rum, und futuristische i3s und die schicken Teslas vom schicken Händler aus dem schicken Aix-en-Provence. Täglich werden wir mehr. Und nicht nur in Salon-de-Provence, selbst in unserem winzigen Nachbarstädtchen haben sie inzwischen Stromparkplätze eingerichtet. Nur für uns Gallier, und den Saft aus der Ladesäule gibt's sogar gratis.
Irgendwann werden sie hier auch getrennte Container aufstellen. Irgendwann werden die Gallier die Pfandflasche erfinden. Und irgendwann finden wir auch noch jemanden, der uns einen Solarkollektor auf unser suboptimales altes Dach schraubt.

Mittwoch, 1. August 2018

Die Eisenbahn an der Cote Bleue


Was fällt einem spontan zum Begriff „Provence“ ein? Richtig: Eisenbahn. Ah ... denn doch nicht? D'accord, in der Fünf-Millionen-Einwohner Region Provence-Alpes-Côte-d'Azur verkehren tatsächlich weniger Züge, als auf meiner Spur-N-Modellbahn im letzten Drittel des letzten Jahrhunderts. Da hier zudem Straßenbahnen, U-Bahnen und Busse unbekannt oder zutiefst verhasst sind und es zu steil und zu heiß ist zum ungedopten Fahrradfahren, brausen tatsächlich neunzig Prozent der Provenzalen mit Auto oder Scooter zur Arbeit oder sonstwohin. Das macht unsere engen Routes départementales zu Kriegsgebieten und die Luft ... ich schweife ab.



Also: Eisenbahnen. EINE Linie pflügt sich doch durch den Süden, die selbst Lokführern und Modelleisenbahnern gewisse Freudentränchen in die Augen treiben kann. Es ist der Regionalzug von Marseille nach Miramas entlang der Côte Bleue, etwa anderthalb Stunden Fahrt im graffittibesprühten Rumpelzug, macht etwas mehr als zehn Euro. (Für Fremde zumindest - Einheimische fahren, gefühlt, grundsätzlich schwarz.)
Die Linie wurde im 19. Jahrhundert geplant, ihr Ursprung war hirnrissig. Frankreich hatte gerade den Krieg gegen Preußen-Deutschland verloren, und irgendein Großstratege in Paris fiel auf, dass ja beim nächsten Mal die verdammten Boches Marseille angreifen könnten. Und Marseille, mon Dieu, wurde bislang nur durch eine einzige Eisenbahnlinie versorgt! Eine zweite Linie musste also her.
Nur, wo?
So viel Auswahl gab es nicht, eigentlich blieb nur, die Schienen vom Knotenpunkt Miramas westlich um den Étang de Berre herum und dann die Küste hinunter bis zur Hafenmetropole zu verlegen. Kleines Problem: Von diesen etwa sechzig Kilometern entfielen ungefähr die Hälfte auf die Côte Bleue, und auf diesem von Calanques zerfurchteten Meeressaum gab es keine, aber auch gar keine natürliche Trasse. Die Schienen mussten irgendwie in die Kalksteinfelsen hineingefräst werden.



1908 begannen etwa 5000 Männer diesen Teil der Arbeit, und er schritt schon damals so voran, wie auch heute noch alle öffentlichen Arbeiten im Süden voranschreiten: erst einmal wurde gestreikt. Dann wurde gestreikt. Und dann wurde zur Abwechslung gestreikt. (Fairerweise muss man sagen, dass Arbeitsbedingungen und -sicherheit auf dieser Strecke ein skandalträchtiges Elend waren.)
Kurz: 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, die verdammten Boches könnten sich vielleicht tatsächlich für Marseille interessieren und diese ebenso verdammte Eisenbahn war immer noch nicht fertig. Die Arbeiter wurden in die Schützengräben abkommandiert, wo dann nicht mehr gestreikt, sondern gestorben wurde. Stattdessen schufteten nun Lastenträger aus Spanien und Steinmetze aus Italien und, tja, kriegsgefangene deutsche Soldaten an Schienen und Schwellen.



Et voilà: 1915 bereits war die Linie plötzlich fertig. Und was für eine Linie... Der Bauingenieur Paul Séjourné hatte, scheiß auf den Krieg, ein durch und durch solides und, ja doch, überaus elegantes Werk in die hellen Felsen der Calanques gezwungen: dreiundzwanzig Tunnel (mit insgesamt mehr als fünf Kilometer Länge) und achtzehn Brücken, Viaducs genannt, durchmessen auf etwa halber Höhe die Steilküste. Eine Linie, als hätte Gott alle diese Felsen einmal mit sicherer Hand und Wasserwaage schnurgerade und wunderschön waagerecht angeritzt.
Diese Brücken übrigens sind die allerletzten Großbauten in Frankreich, die noch mit zurechtgehauenen Steinen gemauert worden sind, nix Beton, nix Stahl. Elegante Konstruktionen, steinerne Bogenreihen, die in anmutigen und schwindelerregend hohen Sprüngen Schluchten überwinden. Séjourné hatte sich dafür berühmte Vorbilder genommen, den antiken Pons Fabricius aus Rom etwa und den (bekanntlich nicht hundertprozentig soliden, weil inzwischen teilweise von der Rhône fortgespülten, dafür sprichwörtlichen) Pont d'Avignon (Pont Saint-Bénezet).



Heute scheppern und schaukeln TER Pendler und Badehungrige durch die Côte Bleue. (Und mehr als ein Boche ist darunter, wie gut, dass sich die Zeiten geändert haben.) Wer hinausblickt (sofern kein Sprayer gerade das Fenster zugesprüht hat), dem öffnen sich, gleich antiken Theatern am Meer, die Buchten von Méjean und La Redonne, der erhascht mit den Augen die Fischerkähne von Niolon und L'Estaque, der findet Traumvillen inmitten von Garrigue-Gestrüpp und Jachtmastenwälder in den Marinas von Sausset-les-Pins und Carry-le-Rouet. Über eine zwanzig Meter hohe und drehbare (!) Brücke rauscht der Zug und lässt den Canal de Caronte unter sich, schließlich lässt er die Tanker und Containerschiffe der Großhäfen von Fos und Port-de-Bouc links und die rot leuchtenden Salzseen zwischen Fos und Istres rechts liegen.



Und überall winzige Bahnhöfe, so total verloren und verlassen und ausgedörrt von der Sonne, dass man endlich wieder weiß, was „tiefste Provinz“ eigentlich bedeutet. Denn nur ein-, zweimal die Stunde beehrt ein TER die Linie und das auch nur so lange, wie die Sonne scheint. Bahnhöfe, so glutheiß und einsam, hier könntest du die Revolvermänner eines neuen Spaghettiwesterns dösen lassen.
Außer Saint-Charles natürlich... Der Hauptbahnhof von Marseille ist halt ein großer Bahnhof, mit TGV und Imbissen und was du willst. Aber wenn man hinaustritt, dann stellt man fest, dass man, mais oui, auf einer Terrasse steht. Auf einer Terrasse, die hoch und weit über Marseille schwebt, mit Boulevards unter dir und den alten Gassen, mit prachtvoll-schäbigen Empire-Bauten, mit der Bonne Mère, die am Hügel glänzt und, nur als Ahnung und Versprechen, dahinter das Großen Blau, das Mittelmeer. Gibt es ein schöneres Ende für eine Zugfahrt?



P.S.: Am 22. Mai 2019 um 18.55 Uhr bringt Arte den Film zum Zug:
https://www.arte.tv/de/videos/074549-000-A/mit-dem-zug-entlang/

Donnerstag, 28. Juni 2018

Rolling Stones in Marseille


Vorgestern waren die Rolling Stones in Marseille und die beste Sicht auf Mick Jagger & Co. hatte eine gelassene Möwe. Liebte der Meeresvogel Rockmusik? Berauschte er sich aus den nicht hundertprozentig legalen Duftwolken, die sich aus den Reihen der Fans in den Himmel kräuselten? Oder genoss die Möwe einfach bloß den Aufwind heißer Luft, weil sich unter ihren Schwingen 58 000 Wahnsinnige die Abwärme aus dem Körper tanzten? Jedenfalls traten die legendären englischen Altrocker am 26. Juni im legendären Neustadion der Mittelmeermetropole auf, und ganz Marseille war auf den Socken, beziehungsweise Schwingen. Es war kurz vor zweiundzwanzig Uhr, normale neunundzwanzig Grad, der Himmel jenseits des wellenförmig schwingenden Arenadachs changierte im Abenddämmer von hellblau über türkis ins ungesund Grüne, dann wurde es gelb, violett und schließlich Nacht. Und einsam, einsam über allem schwebte jene Möwe, die Keith Richards bei seinen Soli mitten auf den Kopf... hat sie aber nicht.





Die Stones hier, zum einzigen Konzert in Frankreich, meine Frau hat uns Karten besorgt, und dann geht das so in Marseille: Zwischen unserem Haus und dem Vélodrome erstreckt sich, wenn ich Google Maps glauben darf, eine Fahrstrecke von etwa 55 Kilometern. Nur ein Wahnsinniger würde mit dem Auto direkt bis vors Stadion rollen wollen – wir entscheiden uns, in La Joliette zu parken und danach quer durch die Stadt mit der Metro zu fahren. (Mais oui, Marseille hat eine U-Bahn mit, äh, ich glaube zwei Linien...) Leider sind auch andere auf diese Idee gekommen, dazu gibt's die üblichen Pendler (ist ja unter der Woche) und gerade hat sich Frankreich mit Dänemark müde duelliert und Fans strömen vom Public Viewing zurück. Alors: 50 Kilometer geht es so dahin, für die letzten fünf Kilometer in Marseille brauchen wir dann aber fast zwei Stunden. Dann die überfüllte Métro. Dann eine Security-Schranke vor dem Vélodrome. Dann noch eine. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Wir haben das Haus um 15.30 Uhr verlassen, um 20.05 Uhr waren wir im Vélodrome.
Doch, putain, was hat sich das gelohnt! Die alten Säcke sind so was von gut drauf und so lässig und machen so unfassbar tolle Musik und... d'accord, ich muss hier niemandem mehr was von den Rolling Stones erzählen, das können die Kollegen vom Feuilleton eh viel besser. Sagen wir so: 58 000 Marseiller auf einem Haufen. Manche so alt, dass du sie die Treppen auf die Ränge hochtragen musst. Andere gerade der Grundschule entwachsen. Eine Stunde, bevor irgendwer auf die Bühne tritt, machen wir schon „La Ola“, einfach so. Und als die alten Herren dann aufspielen, geht die Post ab bis Mitternacht. Unfassbar.



Apropos „alte Herren“. Mick Jagger hat dem Publikum verkündet (Mais oui, Mick parle français.), dass er 1964 zum ersten Mal in Frankreich gewesen war. Da fühlte ich mich unglaublich toll. 1964, hey, der gute Mick war in Frankreich, bevor ich auch nur geboren war! Ich bin gar nicht sooo alt. Eigentlich bin ich sogar noch jung. Ich meine, wenn einer vor meiner Geburt, okay, ja, ich sehe gerade in den Spiegel. Vergiss es.


Dann halt ne andere alte Geschichte, die möglicherweise sogar der eine oder andere Kollege aus dem Musik-Feuilleton nicht so auf Anhieb auf der Pfanne hat: Mick Jagger hat bei seinem ersten Konzert in Marseille die Fresse vollgekriegt. Echt. Also nicht absichtlich, aber, na ja, ist halt Marseille. Das ging so: Ende März 1966, die Stones treten zum ersten Mal hier auf, im Salle Vallier, einer Halle, die wirklich bescheiden ist im Vergleich zu den Arenen, die sie später füllen werden. Auf der Bühne Mick Jagger und die Band. Unten: die Fans. Dazwischen: eine Reihe Polizisten, soll ja alles seine Ordnung haben. Was für eine bescheuerte Idee. Alors, ein Fan, der sich in seiner Begeisterung nicht mehr halten kann, zerlegt seinen Stuhl (Ein Stuhl in einem Rockkonzert, noch so eine tolle Idee.) Jedenfalls hat der Typ plötzlich ein größeres zweckentfremdetes Stück Holz in der Hand und denkt sich: Merde alors, das werfe ich jetzt mal einem Flic an den Kopf. Nur ist er zu blöd oder zu kräftig oder zu besoffen, um die Polizisten zu treffen. Sein Holzbein (also das vom Stuhl) segelt hoch über die Képis der Flics hinweg – und erwischt Mick Jagger am Kopf. Volltreffer direkt rechts neben dem Auge, Platzwunde, Veilchen, der Held geht zu Boden. Das kann dir nur in Marseille passieren.



Trotzdem (oder gerade deshalb) ist er danach immer mal wieder gekommen, zuletzt war's 2003, und jetzt halt endlich wieder. Seine Show war galaktisch, auch auf dem Rückweg standen wir im Stau - und die Möwe kreist wahrscheinlich immer noch über dem Vélodrome, halb taub und total bekifft.

Dienstag, 15. Mai 2018

Dunkles Arles


Es freut mich doch sehr, dass am 22. Mai Capitaine Roger Blanc zum fünften Mal auf Verbrecherjagd geht - wenn auch höchst unfreiwillig und ziemlich illegal. Denn eigentlich hat er im „Dunklen Arles“ nichts verloren, aber er muss sich halt überall eine blutige Nase holen. Arles ist eine Stadt mit mehr als 50 000 Bürgern, da ermittelt die Police nationale, und ein Gendarm darf sich im Schatten des antiken Amphitheaters gehackt legen, wenn es nach den Polizisten ginge. Aber genau deshalb trifft sich Blanc in dieser Arena zum heimlichen Rendezvous und da fällt ihm ein Toter vor die Füße und Aveline wird auch beinahe ermordet und ... na ja. Man kann sein Leben unkomplizierter leben als Roger Blanc, aber dann kommt man vielleicht nie in die Provence und lernt niemals eine so aufregende Frau kennen wie Aveline.





Blanc und Aveline jedenfalls haben plötzlich bloß ein rasend zusammenschrumpfendes Wochenende Zeit, um einen verflucht brutalen Mörder zu jagen – einen Mörder, der wiederum sie jagt. Und so liefern sie sich ein tödliches Duell zwischen dunklen Mauern und der grau-schaumigen Rhône, und über allem dräut ein regensatter Novemberhimmel. (Mais oui, Regen, November – die Provence liegt nicht in den Tropen, wir haben hier richtige Jahreszeiten und der November ist nicht gerade der Traummonat und gerade deshalb finde ich es toll, mal einen Krimi im finstersten Herbst spielen zu lassen. Ist vielleicht mein Hamburger Erbe, an der Elbe ist es ja im Juli so wie in der Provence im November.)




Arles, das findet Blanc zu seinem Leidwesen und mit schmerzendem Leib rasch heraus, ist das ideale Setting, um sich von Bösewichten fertigmachen zu lassen: labyrinthische antike Ruinen (manche auch noch, putain, tief unter der Erde und so lichtlos wie die Hölle), mysteriöse mittelalterliche Klöster wie aus einem durchgeknallten Fantasy-Epos, vergessene Friedhöfe, dunkle Passagen und stille Gassen, in denen du ganz alleine bist, wenn du stirbst.



Doch mittendrin leben hippe Fotografen und Galeristen, genialische Archäologen, angesagte Köchinnen und, eh bien, modisch perfekt ausgestattete und anabolisch perfekt gedopte Arschlöcher. Blut fließt durch die Gassen von Arles und zwar aus mehr als einem Körper. Blanc und Aveline werden zu Einbrechern und Dieben und schießen mit unregistrierten Waffen um sich und unerbittlich tickt dabei die Uhr die kostbaren Minuten weg...



Ich will ja nicht so blöd sein und ausgerechnet für mein eigenes Buch einen Spoiler liefern, doch eine winzige Ergänzung sei mir hoffentlich gestattet: Zu den Bösen gehören hier auch ein paar Nasen aus der Identitären Bewegung, die ja auch in Deutschland ihr Unwesen treibt – die aber, Gott sei's geklagt, in Südfrankreich ihren Ursprung und wohl ihre stärkste Basis hat. Im Roman sind Blanc & Co. fassungslos, dass diese Typen vollkommen unbehelligt auf Facebook und anderen Seiten hetzen können. Im echten Leben hat sich das Anfang Mai endlich, endlich geändert: Facebook hat die Seite der „Génération Identitaire“ wegen „discours incitant à la haine“ ausgeknippst. Es gibt ihn noch, den Fortschritt in dieser Welt.



Ob er jedoch Blanc und Aveline nützt? Die beiden müssen sich, ganz am Ende, in der einsamsten und finstersten Ecke von ganz Arles einem düsteren Killer stellen – in einer Ecke, die übrigens tagsüber jedermann ganz legal und ohne mörderische Drohung ebenfalls besuchen kann. Alors, nur zu: für den eigenen Showdown in Arles – vielleicht im nächsten November?



Und hier findet die geneigte Leserin, der geneigte Leser ein Interview über den Roman und Capitaine Blanc in seiner Schlechthinnigkeit:

http://www.dumont-buchverlag.de/verlag/aktuelles/detail/interview-mit-cay-rademacher/

PS: Es gibt auch ein paar schräge Stellen in Arles, an denen Aveline und Blanc vorüber eilen. Wer mag, der darf sie gerne wiederfinden, im Text oder in echt: