Das
Leben, so sagt man, schreibt die schönsten Geschichten. Es schreibt
aber auch die schrecklichsten. Eine solche Geschichte erlebt
Capitaine Roger Blanc im „Verhängnisvollen Calès“, seinem
sechsten Fall.
Blanc
ist inzwischen ein halbes Jahr in der Provence. Es ist Dezember,
Weihnachten droht am Horizont, sein Privatleben liegt wie immer in
Trümmern, der Kamin in seiner alten Ölmühle leider auch, und auf den
Straßen liegt doch tatsächlich Schnee. Aber es ist nicht die
ungewohnte Kälte von außen, die ihn frösteln lässt: zwei Fälle
müssen Blanc und seine Kollegen Marius und Fabienne lösen, einen
alten Mord und eine dramatisch aktuelle Entführung.
In
den geheimnisvollen Höhlen von Calès (Den Ort stelle ich hier vor: https://provencebriefe.blogspot.com/2019/08/manchmalerlebt-man-hier-sachen-die.html)
findet eine Archäologin ein Skelett, das nicht so uralt ist wie
gedacht, denn mitten in der Stirn gähnt das Einschussloch einer
Pistolenkugel.
Und
während einer Hochzeitsfeier auf einer mondänen Burg verschwindet
kurz darauf ein neunjähriges Mädchen. Die Medien berichten,
Journalisten fallen ins verschlafene Gadet ein, ganz Frankreich ist
schockiert: Einer der mehr als zweihundert Gäste muss die Kleine
entführt haben – aber wer hat es getan? Und wo hat er sie
versteckt? Während Marius und die anderen Gendarmen rasch glauben,
den Täter verhaftet zu haben, und alle Reporter schon über das
Monster schreiben, kommt Blanc ein schrecklicher Verdacht: Was ist,
wen alles ganz anders ist? Und hat womöglich der Tote von Calès
etwas mit dem vermissten Mädchen zu tun?
Ein
Kind verschwindet mitten während einer Hochzeitsfeier, einer der
Gäste ist es gewesen, die ganze Nation erschaudert und verfolgt via
Internet, Zeitung und Fernsehen jede Volte der Ermittlungen – genau
das ist, siehe oben, eine jener finsteren Geschichten, die das Leben
schrieb. Das Verbrechen entspringt nämlich nicht meiner perversen Phantasie,
sondern hat sich, leider, tatsächlich so ähnlich in Frankreich
zugetragen: Da entführte ein Hochzeitsgast eine ebenfalls auf der Feier eingeladene Neunjährige (das
schreckliche Motiv dafür mag sich jeder selbst ausmalen) und kehrt
anschließend auf das Fest zurück, als sei nichts gewesen. Die
Flics ahnen rasch: einer muss es gewesen sein. Doch als die Polizei den
Verbrecher tatsächlich überführt, tut sich ein Abgrund auf...
Am
Ende müssen Blanc und seine Gendarmen doch einen ganz anderen Fall
lösen als ihre Kollegen in der echten Welt, denn ich habe mir die Freiheit genommen, den weiteren Verlauf der Ermittlungen neu zu erfinden. Die Flics im Roman müssen tief
in die Vergangenheit eintauchen – eine Vergangenheit, in der sich
die dramatischen Weltläufte mit den schmutzigen intimen Geheimnissen
einer Familie vermengen, bis daraus ein tödlicher Hass entstanden
ist, der über Generationen hinweg tötet. Im Schloss von La Barben,
in den Grotten von Calès, im verschlafenen, scheinbar so malerischen
Städtchen Lamanon.
Diesmal
hat Blanc drei Helfer, mit denen er nie gerechnet hätte: Einen
riesigen Hund, der eines Tages vor seiner alten Ölmühle liegt und
einfach nicht mehr fortgehen mag. Einen Jugendlichen, den die ganze
Welt als Dorftrottel verachtet, der jedoch mehr gesehen und gehört
hat als die, die ihn verspotten. Und – Blancs Tochter Astrid, die
junge Pariserin, die sich ausgerechnet mitten während der
dramatischen Ermittlungen zu einem spontanen Weihnachtsurlaub bei
ihrem Papa entscheidet.
Blanc
lernt dabei die Provence von ihrer allerkältesten Seite kennen –
und, hoffentlich, die Leserinnen und Leser mit ihm. Doch keine Sorge:
Anders als im echten Leben, so ist Blancs Fall am Weihnachtstag
gelöst. Einem Tag, an dem sich schließlich sehr, sehr seltsame
Familien zusammenfinden...
Mehr Informationen zum Buch gibt es übrigens hier:
Gekauft, gelesen und ... nach dem tollen Gefühl am Ende ... gleich nochmals alle, vom ersten bis zum vorletzten Band, wieder gelesen.
AntwortenLöschenMerci beaucoup - das motiviert mich bei der Arbeit am nächsten Fall von Roger Blanc...
LöschenEin tolles, spannendes und amüsantes Buch. Humor, der einen zum Schmunzeln bringt. Die menschlichen Schwächen der Akteure kommen so symphatisch rüber.
AntwortenLöschenVielen Dank für die schönen Stunden, die ich vergnügt beim Lesen zubringen konnte.
Merci beaucoup!
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