Donnerstag, 12. März 2015

Tödliche Camargue

Capitaine Roger Blanc ermittelt seit heute in einer bizarren Welt am Rand des Mittelmeeres. Voilà, die „Tödliche Camargue“ ist da!



Der Gendarm wird, mitten im Hochsommer, eine Hitzewelle dörrt Frankreich aus und fordert bald die ersten Opfer, in die Camargue gerufen. Ein schauderhafter Unfall, so scheint es, denn ein Kampfstier, der dort auf einer Weide gehalten wurde, hat einen Radfahrer aufgespießt. Doch dieser Radfahrer ist nicht irgendwer, und bald verstrickt sich Blanc in den Wahnsinn van Goghs, in den Wahnsinn der Politik, in den Wahnsinn der rätselhaften Kirche von Saint-Gilles und in den Wahnsinn eines alten Attentats, das jeder gerne vergessen will...
Die Camargue ist ein Ort, an dem man noch glauben kann, dass die Welt eine Scheibe ist, so flach ist dieses Halbland-Halbwasser. Hier, wo man zumindest die Illusion hat, man könnte jedermann noch auf zehn, zwanzig Kilometer Entfernung sehen, ist es gar nicht so einfach, am grell-lichten Tag unbeobachtet einen Mord zu begehen. Deshalb ist es natürlich besonders reizvoll, gerade auf dieser Bühne ein Verbrechen zu inszenieren, rein literarisch, versteht sich.
Rein literarisch? Nun ja, die Ausgangssituation ist nicht ganz und gar fiktiv und keineswegs eine Ausgeburt meiner perversen Gewaltfantasie. Ein wahrer Fall steht am Anfang allen literarischen Wahns. Am 14. Oktober 2013 wurde tatsächlich ein Radfahrer in der Camargue von einem entlaufenen Kampfstier getötet. Der Unglückliche war allerdings ein deutscher Tourist (seine Ehefrau kam mit Verletzungen davon) und kein prominenter Pariser Journalist, wie im Krimi. Und kein Finsterling hatte dabei seine Hand im Spiel, es war einfach bloß eine tragische, schreckliche Attacke des Tieres, ein Lehrbuchbeispiel, was geschehen mag, zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

Wer hin und wieder im Blog vorbeischaut, der wird im Roman manches vertraute Echo vernehmen: die Camargue, die Kampfstiere... Anderes wird die (hoffentlich) geneigte Leserin, den geneigten Leser überraschen. Wie etwa - eh bien, mehr wollen wir nicht verraten, d'accord?

1 Kommentar:

  1. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich die Geschichte in den Bann gezogen.Faszniert hat mich das Zwischenmenschliche, das Hintergründige.
    Die Liebe zur Provence und zu ihren Bewohnern ist für den Leser immer spürbar. Das macht das Buch zu etwas ganz Besonderem.
    Merci pour ce roman fantastique!

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